(von Miro Zlobinski)

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Ein Jahr lang hat unser Radschläger-Pokal weit, weit weg von zu Hause radgeschlagen. Denn er ist ein Wanderpokal und so hat es ihn vor einem Jahr in südliche Gefilde verschlagen. Er lernte dort neue Zivilisationen, unbekannte Kellerräume und fremde Regalwände kennen. Denn er ging dort hin, wo noch nie ein Radschläger zuvor gewesen ist — nach Köln.
Vor einem Jahr war es in einem engen Kopf-an-Kopf-Wettkampf von vier punktgleichen Teams den Kölnern gelungen mit einer Nasenspitze (2 Ends) Vorsprung den Radschläger in für ihn unerforschte Galaxien mitzunehmen. Doch dieses Jahr ging es an der Tabellenspitze nicht so eng zu, sondern ein Team konnte alle vier Spiele gewinnen und setzte sich mit 2 Punkten deutlich von den Verfolgern ab. Es war ein kombiniertes Team aus unseren griechischen Curlern vom alten „Hellas“ Team und unserem Alfred, so dass sich diese Kombi den Namen „Hellfred“ gab. Eigentlich wollten sie zu viert antreten, aber krankheitsbedingt musste ein Spieler schon vor Turnierbeginn absagen. Doch auch zu Dritt schafften sie es, den Radschläger wieder nach Düsseldorf zu holen. Herzlichen Glückwunsch und Respekt zu diesem klaren Sieg in kleiner Besetzung!
Dabei waren diesmal die Kölner sogar mit zwei Teams angereist: Team Köln und „Kölle Alaaf“, da wir noch tief im Karneval stecken. Aber auch dieser „närrische“ Kniff half offensichtlich nicht, den Titel zu verteidigen. Jedoch muss man zugestehen, dass Kölle Alaaf sich gut geschlagen hat und auf Platz 4 nur knapp das Podium verfehlte.

Auf dem Treppchen landete auf Platz 2 das junge Team Awesomesauce, vier Jungs, die jedes Jahr schon sehr früh, nämlich am Freitag, aus den Niederlanden zu uns reisen und sich diesmal um 5 Plätze verbessern konnte. Dicht gefolgt von den „Curl Girls“, vier „Girls“ vom Curling Club Düsseldorf.

Die Traditionsteams aus Unna und Wiehl haben es geschafft, aus dem Tabellenkeller nach oben zu klettern. Allein Frankfurt blieb bei der mageren Punkteausbeute vom Vorjahr, obwohl sie 10 Steine mehr schrieben als 2016. Es muss aber verborgenes Potential und viel Curlingtalent in diesem Team stecken, denn sie sind in zwei Kategorien die Besten in diesem Jahr: Sie haben die meisten Steine, nämlich 33 gemacht, ein Wert den auch im Vorjahr niemand erreicht hatte. Und sie sind die Besten in der X-Faktor-Wertung, die man erhält, wenn man die Steine durch die gewonnen Ends dividiert. Der X-Faktor gibt sozusagen an, wieviele Steine man durchschnittlich geschrieben hat, wenn man ein End gewinnt. Hier sind die Frankfurter mit 2,2 Steinen pro End absolute Spitze! Daher nur Mut, mit etwas mehr Glück müsste es doch weiter nach oben gehen können in der Tabelle – vielleicht beim nächsten Radschläger-Turnier.

Gleich dahinter in der X-Faktor-Wertung folgt ihnen das friesische Team Fryslân aus den Niederlanden, das erstmals bei uns zu Gast war. Sie machten exakt 2 Steine pro End. Einer der Spieler war ein Rollstuhlfahrer, der sich bei uns offenbar sehr wohl fühlte und durch den wir bemerkten, dass unser Eis und unser Pausenraum barrierefrei erreichbar sind durch den Lift und die Rampen statt Treppen. Wir laden daher alle Rollstuhlcurler ein sich bei unserem nächsten Turnier auch anzumelden.

Leider gab es auch dieses Jahr wieder ein Team mit Null Punkten, ein bunt zusammengewürfeltes Team aus Unna und Düsseldorf mit jungen und alten Spielern, erfahrenen und neuen Spielern, das sich NRW-Express nannte. Als Trostpreis gab es für jeden eine Packung Schokolade und Wischtücher, damit das Wischen demnächst besser klappt. Wir drücken die Daumen, dass der Express-Zug beim nächsten Mal zum ICE wird und allen davonrast.

Auch aus Belgien kam wieder aus der Region Campina ein Team: das teilweise neu- bzw. umgebaute Team „Campina Challenge“. Wie in den Vorjahren waren die Belgier sehr konkurrenzfähig und konnten sich diesmal über Platz 5 freuen.

Die Curly Beavers mutierten in diesem Jahr zu den „Catering Beavers“, da sie die Küche und einen Großteil der Organisation übernahmen, unterstützt von den Curl Girls. Trotz der vielen neuen Aufgaben, konnten die Beavers sich um 3 Plätze und einen Punkt verbessern. Sie spielten diesmal mit 5 Spielern, um rotieren zu können, d.h. einer rackerte in der Küche, während die anderen vier spielten.

Wir bedanken uns bei allen Teams für die Teilnahme, die gute Atmosphäre und hoffen alle hatten vor allem viel Spaß. Nächstes Jahr sehen wir uns hoffentlich wieder bei uns auf dem Eis. Bis dann, eine gute Restsaison und Gut Stein!

Hier gibt es die Fotos vom Turnier.

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